Roland Barthes:
Mythen des Alltags
Edition Suhrkamp: 1992
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Mythen des Alltags
(Diesen Klassiker des Poststrukturalismus hat sicherlich jeder gelesen- oder?)
Der Mythosbegriff wird im Zusammenhang mit der Künstlerforschung häufig verwendet, meistens allerdings
eher im umgangssprachlichen Sinne. Barthes teilt sein Buch in zwei Abschnitte. Zunächst bietet es zahlreiche
kurze Kolumnen, in denen er diverse Themen der kuturellen Debatte der 50er Jahre kritisch kommentiert, oft
speziell auch im Hinblick auf deren Rezeption. Seine theoretische Klammer ist der Mythos, der im zweiten, dem
theoretischen Teil, behandelt wird.
Für Barthes ist der Mythos "eine Aussage". Er definiert ihn daher zeichentheoretisch, wobei er sich lose auf
de Saussure stützt: Für Barthes ist der Mythos eines Art von sekundärem Zeichensystem, eine Lesart eines Zeichens,
die über die direkte und offensichtliche hinausgeht. Dies gelingt aber nur im Zusammenhang bzw. in Abgrenzung
mit der primären Interpretation.
Weiterhin bezieht Barthes den Mythos auf politische Begriffe ("linker", "rechter" Mythos, Bourgeoisie).
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