Christian Demand
DIE BESCHÄMUNG DER PHILISTER
zu Klampen, 2003, Springe
2. Auflage 2007
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Die Beschämung der Philister
Wie die Kunst sich der Kritik entledigte
Demand erzählt die Geschichte der durch (u.A.) die Absrtaktion zunehmende Akademisierung und Theoretisierung der Kunst aus
einem etwas anderen Blickwinkel - dem des Skeptikers.
Er beginnt mit einer Gegenüberstellung der Ästhetischen Theorien von Hegel und Schiller. Ersterer sieht in der Kunst eine
forschende Disziplin, die jedoch in der Zukunft durch die Philosophie überholt und überflüssig gemacht werden würde. Für Hegel ist die
Kunst also ein diskursives Provisorium. Schiller
hingegen sieht in den Besonderheiten der Kunst ihren eigentlichen Zweck. Alles müsse zu Kunst werden.
Im Folgenden analysiert Demand die (unlängst durch Reckwitz wiedererweckte) vermeinlich historisch notwendige formale Entgrenzung
der Kunst (zum Beispiel an Ingres). Danach konzentriert er sich auf die amerikanischen Expressionisten und die sie begleitende Kunsttheorie.
Das verbindende Moment ist die "Beschämung der Philister" durch eine "letzte Figur", ein ideologisches Letztargument, dem innerhalb einer
Ideologie nicht mehr widersprochen werden kann: Sinngemäß ist, wer die inhaltliche (theoretische, ästhetische) Überlegenheit der Kunst
nicht erkennt, eben zurückgeblieben.
Demand schreibt kenntnisreich, scharfsinnig und nachvollziehbar.
Manchmal kommt allerdings der produktive zugunsten des destruktiven Anteils etwas zu kurz.
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