Jost Hernand
Politische Denkbilder
Von Caspar David Friedrich bis Neo Rauch.
Köln: Böhlau Verlag 2011
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Jost Hernand: Politische Denkbilder
Hernand spannt ein Dreieck möglicher Rezeptionsstrategien auf: Das Kunstwerk als ästhetischer Empfindungskatalysator (schlecht),
als Gegenstand postmoderner Metatheoretisierung (auch schlecht) und drittens als Denkbild (gut). Letzteres scheint zu bedingen,
das Kunstwerk in seiner Historizität - ich zitiere das hier nur - anzuerkennen und in einer Art erweiterten Hermeneutik
als Anlass weitergehender sozialer und politischer Kontemplation zu betrachten. Wie anhand des Titels zu erwarten, wird das Ganze dann
anhand einer etwas unoriginellen Künsterauswahl exemplarisch durchdekliniert.
Allerdings sind diese Kapitel dann sehr interessant, stets mit einer persönlichen Erfahrung verknüpft und sehr gut und sogar
unterhaltsam zu lesen. Der Einleitung hätte der Verzicht auf einen theoretischen Grundlagenanspruch daher gut getan. Das liegt
schon am zentralen Begriff des "Denkbilds", was eher nach dem Titel der Abschlussausstellung einer Volkshochschulklasse klingt.
Insgesamt ist das Buch also sicherlich gut, aber im angedeuteten Kontext - Was ist politische Kunst - nicht ganz so relevant.
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